Brauerei Spezial

Produktionsausfall durch Überspannungsschaden

27.10.2010
Brauerei

Foto: Rainer Schmittchen, fotolia.com

Ein Blitzschlag in Folge eines Gewitters in der Oberpfalz führte Ende Mai 2010 zu einem Betriebsstillstand bei einer Brauerei. Konkret schlug ein Blitz in eine naheliegende Trafostation ein. Der daraus folgende Überspannungsschaden wurde zuerst an der zentralen EDV-Rechnereinheit bemerkt. Nach der sofortigen Einschaltung eines Technikers eines renommierten Herstellers für Brauereianlagen, konnte diese Steuerungseinheit kurzfristig repariert bzw. ausgetauscht werden.

Das eigentliche Ausmaß des gesamten Schadenumfangs wurde daraufhin erst deutlich. Tatsächlich waren neben der zentralen Rechnereinheit der Sudhausautomation auch der Rührwerkmotor, die Maische-/Würzepumpe, die Ausschlagpumpe und vor allem sämtliche Kühlaggregate vom Überspannungsschaden betroffen. Insbesondere der Ausfall der Kühlanlagen führte dazu, dass die Bierproduktion über sechs Wochen nicht aufrecht erhalten werden konnte. Der Versuch zur Schadenminderung über provisorische Maßnahmen war nicht geeignet, die gewohnt hohe Qualität der Biere unseres Kunden sicherzustellen.

Die Vorräte im Vollgutlager waren rasch ausverkauft und es fehlte durch den Schadenfall am Nachschub aus der Produktion. Besonders prekär wurde die Situation im Zeitraum rund um die WM 2010, als unser Bräu zu seinen Kunden sagen musste: „Ich habe kein Bier mehr!“ Letztendlich konnten die vom Schaden betroffenen Brauereianlagen in „gleicher Art und Güte“, jedoch zuzüglich des technischen Fortschritts nach heutigem Stand, wiederbeschafft werden. Dabei stellte sich heraus, dass vor allem Errichterfirmen von Kälteanlagen lange Vorlaufzeiten benötigen. Dadurch entstand ein erheblicher zeitlicher Verlust.

Die Sachschäden wurden aus der Position Mess-, Steuer-, Regeltechnik über die Elektronik- und Feuerversicherung zügig und vollumfänglich erstattet. Der Vermögensschaden in Folge des Produktionsstillstands wurde über die Sparte Betriebsunterbrechung zur Zufriedenheit unseres Kunden reguliert. Hier haben wir in den Verhandlungen mit dem Sachverständigen nicht die Umsätze des Vorjahres, sondern aus dem Jahr 2006 (WM in Deutschland) herangezogen. Die gesamte Schadenhöhe lag bei über EUR 72.000,–.

Abschließend hat sich bestätigt, dass die IHG als Versicherungsstelle des Bayerischen Brauerbundes über eigens geschriebene Rahmenverträge besondere Bedingungen zur Verfügung stellt, welche im Schadenfall bares Geld wert sind. Konkret sprechen wir hier sensible Mess-, Steuer- und Regeltechnik in Brauereianlagen an, welche nur über ein abgestimmtes Bedingungswerk folgerichtig versichert werden können.

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