Gewitterschäden – was zahlt die Versicherung?

31.07.2013
Gewitterschäden - was zahlt die Versicherung?

Foto: Soniccc, fotolia.com

Zertrümmerte Autoscheiben, zerstörte Hausdächer, umgestürzte Bäume: Die Hitzegewitter, die in den letzten Wochen niedergegangen sind, haben zahlreiche Schäden angerichtet. Hier eine kurze Übersicht, welche Versicherung für welche Schäden aufkommt und wo das Risiko für Sturm- und Hagelschäden am größten ist.

Wenn durch schwere Gewitter Schäden entstehen, gibt es dafür mehrere Ursachen: Stürme können Bäume entwurzeln, die eine Gefahr für Autos und Häuser sind. Hagelkörner treffen Fassaden, Glasscheiben oder zerbeulen das Autoblech. Blitze verursachen Überspannungsschäden an Elektrogeräten oder am Wechselrichter der PV-Anlage. Eine absolute Sicherheit, dass man von solchen Unwettern nicht erwischt wird, gibt es nicht. Die finanziellen Folgen solcher Schäden übernehmen, je nachdem was beschädigt wurde, unterschiedliche Versicherungen – ein Überblick:

Was wurde beschädigt? Welche Versicherung leistet?

Autos

Die Teilkaskoversicherung übernimmt die Hagel-, Blitz- und Sturmschäden. Ist das Blech verbeult oder die Scheiben kaputt, werden die Reparaturkosten für gewöhnlich in voller Höhe erstattet. Fahrzeughalter, deren Auto durch ein Unwetter beschädigt wurde, sollten die Schäden mit einer Kamera dokumentieren und diese binnen einer Woche dem Versicherer melden.

Gebäude und Hausrat

Egal ob Blitzeinschlag, Sturmschäden oder Zerstörungen durch Hagelkörner: Wenn das Haus oder die Wohnung durch solche Unwetter in Mitleidenschaft gezogen wurde, übernehmen die Hausrat- und Wohngebäudeversicherer die Kosten für die Schäden, sofern diese Gefahren versichert wurden. Kommt es zu Überschwemmungen durch Starkregen, brauchen Hausbesitzer und Mieter eine Elementarschadenversicherung.

Feld und Ernte

Landwirte können ihre Felder gegen Hagel versichern. Fast acht Millionen Hektar sind so vor dem finanziellen Risiko eines Ertragsausfalls geschützt. Das entspricht in etwa der Größe von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zusammen. Im Jahr 2012 zahlten die Hagelversicherer 110 Millionen Euro für Ertragsausfälle aus – ein Betrag, den die versicherten Landwirte auch in den vergangenen 10 Jahren durchschnittlich erhalten haben. In den Jahren 2008, 2009 und 2011 waren es sogar 150 Millionen Euro pro Jahr.

Sturm im Winter, Hagel im Sommer

Sturm und Hagel treten saisonal sehr unterschiedlich auf. Während im Winter vor allem Stürme schwere Schäden verursachen, sind es im Sommer vermehrt die Hagelereignisse.

Sturm- und Hagelschäden 2012

Lisa, Mina und Nadine: Sie klingen so harmlos und haben doch im Juli vergangenen Jahres einen Millionen-Schaden in Deutschland verursacht. In Januar 2012 sorgten vor allem Sturmtiefs für Zerstörungen. Insgesamt bearbeiteten die deutschen Hausrat- und Wohngebäudeversicherer rund 670.000 Schäden und zahlten dafür 600 Millionen Euro aus.

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