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Starker Wettbewerb unter den Versicherern

13.07.2010
Service

Foto: Ilro, fotolia.com

Die Versicherer versuchen zunehmend, die Schadenregulierung zu verzögern oder einen Vergleich zu erzwingen. Dabei setzen sie auch Methoden ein, die bislang nicht angewendet wurden. Der Grund dafür liegt im ruinösen Wettbewerb innerhalb der Branche. Dieser hat auch dazu geführt, dass massiv an den Serviceleistungen gespart und Personal abgebaut wird. Der persönliche Kontakt zum Sachbearbeiter wird immer schwieriger.

Insbesondere in den Sach- und Haftpflichtversicherungen stellen wir vermehrt fest, dass Versicherer alles daran setzen, die Schadenregulierung so lange wie möglich zu verzögern. So werden z. B. zusätzliche Gutachten angefordert oder auf einen reinen Verdacht hin behauptet, der Kunde sei unterversichert oder es bestünde eine Versicherungslücke. Ziel dieser Taktik ist es, den Versicherten so zu zermürben, dass er einem Vergleich zustimmt, der für das Versicherungsunternehmen günstiger ist.

Diese Methoden sind Folge eines ruinösen Wettbewerbes in der Branche, der auch dazu geführt hat, dass Schadenregulierungen nur noch über so genannte Servicecenter laufen. So wird systematisch versucht, einen bisher rasch und unbürokratisch gewohnten Ablauf eines Schadenfalles zu strecken. Eine Folge davon ist, dass die Zeitdauer der Regulierung im Jahr 2009 um 50 % auf durchschnittlich 89 Tage gestiegen ist.

Weiter fällt uns vermehrt auf, dass unsere Kunden und Interessenten von ihrer Bank unter Druck gesetzt werden den Versicherer zu wechseln. Es soll Fälle geben, wonach Sparkassen und Volksbanken bei Kreditverhandlungen die eigentliche Bankentscheidung von der Vergabe des Versicherers abhängig machen. Selbstredend wird versucht die Policen in Richtung derjenigen Versicherer zu legen, die zur jeweiligen Bankengruppe gehören. Wir bezeichnen diese Koppelungsgeschäfte als unlauter und bemängeln ausschließlich die Qualität der dann vorgefundenen Verträge – reine Standardware passt eben nicht mehr zum heutigen Bedarf einer gewachsenen Firma.

Wir als Versicherungsmakler fühlen uns in der Aufgabe bestätigt und sehen uns mehr denn je aufgefordert, den vorgegebenen Zwängen aus einem härter werdenden Wettbewerb unter den Versicherern entgegen zu wirken. Die reine Vermittlung von Versicherungen hat längst ausgedient – es gilt weiter über den Tellerrand zu schauen und Dienstleistungen wie z. B. Begleitung im Schadenfall, Bildung von Versicherungssummen, Erarbeitung von Rahmenverträgen mit passgenauen Erweiterungen oder Hinweise zum organisatorischen Brandschutz zusätzlich anzubieten.

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